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Sonntag, 3. Dezember 2017

All I Want For Christmas

Hallo meine Weihnachtsengel,

tja, langsam weihnachtet es, in vielen Orten haben die Weihnachtsmärkte geöffnet, die Deko wird aus den Kisten geholt und abgestaubt. Außerdem wird es langsam echt kalt draußen. Daher wird es Zeit, dass wir auch über ein paar festlichere Bücher sprechen. Damit möchte ich heute anfangen.

Die Fakten:
  • Autor: Amy Silver
  • Übersetzung: Alexandra Hinrichsen
  • Titel: All I Want For Christmas
  • Verlag: Rowohlt
  • Erschienen: 2011
  • Seiten: 320
  • Preis: 9,99 Euro
  • Klappentext: "Das schwerste Jahr in Beas Leben geht zu Ende. Zum ersten Mal wird sie mit ihrem kleinen Sohn allein Weihnachten feiern. Aus Angst vor dem Alleinsein hat sie eine Menge Leute - Nachbarn, Freunde und Fremde - zum Fest in ihr kleines Café eingeladen. Eigentlich hat sie gar keine Zeit für neue Menschen in ihrem Leben, ganz zu schweigen von einer neuen Liebe. Doch Weihnachten ist die Zeit der Wunder, und in der duftenden Wärme des Honey Pot Cafés werden aus Fremden allmählich Freunde. Kann Bea ihr Herz noch einmal verschenken?"

Zur Handlung: Bea ist alleinerziehend und Besitzerin eines Cafés mit italienischem Feinkost-Sektor. Sie liebt ihre Kunden und versucht das Erlebnis besonders schön zu machen, indem sie beispielsweise Telefonieren im Laden verboten hat. Ihr kleiner Sohn verbringt die meiste Zeit bei seiner Oma und Bea tut es in der Seele weh, dass die Bindung zur Oma stärker ist als die zu ihr selbst.

Im Laden hat sie zwei regelmäßige Kundinnen. Chloe ist immer beschäftigt, immer im Stress und ignoriert gern das Telefonverbot. Sie ist Bea ein bisschen ein Dorn im Auge, denn Unfreundlichkeit kann sie gar nicht leiden. Dagegen ist Olivia ein sehr freundliche offene Person. Sie ist eigentlich sehr glücklich mit ihrem Leben, reiche Familie und ein wunderbarer Freund. Nur im Job läuft es nicht so. Doch dieses Weihnachten wird für alle drei anders als alles zuvor.

Ich fand es schade, dass sich dieses Buch nicht die Zeit nimmt, uns Beas Geschichte in Ruhe zu erzählen, obwohl das vom Klappentext her so schien. Ich war total irritiert, als da plötzlich noch diese beiden anderen jungen Frauen waren. Alle drei haben sehr verschiedene Problemlagen, verschiedene Leben und sind auch charakterlich total verschieden. 

Bea fand ich eigentlich am interessantesten. Zunächst scheint sie eine recht verbitterte alleinerziehende Mutter zu sein, deren Mann sich eine andere gesucht hat. Man versteht nicht so recht, warum sie eifersüchtig auf ihre Mutter ist, die ein besseres Verhältnis zu ihrem Sohn hat. In ihrem Laden ist sie in ihrem eigenen Reich und begegnet (fast) allen mit Freundlichkeit und Geduld. Als wir dann aber einen tieferen Einblick in ihr Leben bekommen und sich eine neue Romanze anbahnt, wollte ich einfach mehr von ihr und weniger von den anderen.

Chloe ist zunächst ein ziemliches Biest. Sie hat eine Affaire mit einem verheirateten Mann und beginnt langsam zu verstehen, dass nicht nur seine Frau sondern auch sie selbst Verliererin in dieser Konstellation ist. Sie wird mit dem plötzlichen Wissen konfrontiert, dass sie gar nicht der Grund für eine Trennung sein will. Nun muss sie nur ihr Leben wieder auf die Reihe bekommen. Als Anwältin ist sie erfolgreich, aber im Privaten will es einfach nicht werden.

Schließlich haben wir Olivia, die eigentlich im Privaten total glücklich ist, bis ihr perfekter Freund ihr einen Heiratsantrag macht. Plötzlich hat sie Angst, dass sich ihre Beziehung dadurch ändern wird, und sie will doch eigentlich, dass alles genauso toll bleibt. Als ihre Chefin davon Wind bekommt, soll sie plötzlich auch noch eine ganze Kolumne dazu schreiben. Und Olivia hat eigentlich gar keine Lust, die Oberbraut zu werden.

Witzigerweise hatte jede Figur Seiten, mit denen ich mich gut identifizieren konnte. Beispielsweise möchte ich auch nicht unbedingt heiraten und konnte Olivias Probleme verstehen. Aber ich kenne es auch, wenn man mit jemand zusammen ist, der einen nicht zu schätzen weiß, was durchaus auf Chloe zutrifft. Beas Sicht fand ich aber wirklich am spannendsten und konnte mich auch mit ihrer Persönlichkeit am meisten identifizieren. Dennoch hatte ich Probleme, vor allem an Anfang, mit den Charakteren mizufühlen.

Insgesamt wollte das Buch für mich einfach ein bisschen zu viel. Die verschiedenen Handlungsstränge haben einen immer wieder rausgenommen. Viel besser wäre ein Buch nur über Bea gewesen, denn ihr Leben war wirklich berührend. Dennoch hätte ich hier einfach nur mehr Details gewollt und manchmal hat auch der Schreibstil mich davon abgehalten, richtig mitzufühlen. Hier wurde viel Potential verschenkt.

Am Ende war ich dann aber drin in der Geschichte und war auch froh über die verschiedenen Lösungen. Am meisten habe ich dann für Chloe auf ein gutes Ende gehofft. Sie hat sich tatsächlich am meisten verändert während der Geschichte. Olivia war mir charakterlich auch am Ende noch völlig fremd. Für Bea habe ich mir auch ein schönes Ende gewünscht, und hier bekommen wir noch ein paar weihnachtliche Szenen zum Schluss. 

Alles in allem wollte ich das Buch gern ein bisschen mehr mögen, aber es war vor allem am Anfang doch ein bisschen zu oberflächlich für mich. Natürlich mussten die Charaktere erstmal alle eingeführt werden, aber mir hat das zu lang gedauert und so richtig mitfühlen konnte ich erst gegen Ende der Geschichte. Den Big Reveal über Bea fand ich aber gut, das hat mich auch nicht kommen sehen. Das Buch war also unterhaltend, aber konnte mich wenig weihnachtlich einstimmen und auch nur wenig berühren mit ein paar Ausnahmen.

Habt ihr schon Weihnachtsbücher gelesen? Lasst gern Empfehlungen da, der Dezember ist ja noch lang!

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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