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Dienstag, 20. Dezember 2016

Weihnachten wie es war

Hallo meine Weihnachtsnasen,

gern möchte ich euch diese Woche noch einige weihnachtliche Dinge präsentieren. Beginnen will ich mit dieser Geschichtensammlung, die ich aus der Bibo geholt hatte. Bisher habe ich noch nie Weihnachtsbücher in dem Sinne gelesen. Dennoch kannte ich schon einige Geschichten dieses Bandes. Wenn mir mehr erfahren wollt, dann nur zu.

Die Fakten:
  • Herausgeber: Gottfried Natalis
  • Titel: Weihnachten wie es war
  • Erschienen: 1995
  • Verlag: Insel Verlag
  • Seiten: 279
  • Preis: ab 0,01 Euro gebraucht
  • Klappentext: "`Weihnachten wie es war´, die schönsten Erzählungen zur Weihnachtszeit von Selma Lagerlöf, Theodor Storm, Hans Christian Andersen, Adalbert Stifter, Nikolai Leskow, Guy de Maupassant, Anton Tschechow, Oscar Wilde, Wilhelm Raabe, Felix Timmermans und Hermann Hesse."
Goethe an Kestner: Anstelle eines Vorwortes bekommen wir diesen festlichen Brief. Ich habe noch keine Briefe von Goethe gelesen, aber ich finde es so verwunderlich, wie anders die Sprache damals einfach noch war. Mir hat dieser Einstieg richtig gut gefallen und macht Lust auf mehr. 4,5 Sterne.

Die Legende vom vierten König: Diese Geschichte ist einer russischen Legende nachempfunden und erzählt eine andere Geschichte von Jesus Christus. Ich mag die Art und Weise, wie am Ende alles wieder zusammenkommt. Allerdings hat die Geschichte mich jetzt nicht völlig umgehauen. Daher gibt es 3 Sterne dafür.

Die heilige Nacht - Selma Lagerlöf: Diese Geschichte hat durch die Großmutter eine tolle Rahmung. Außerdem fand ich die erzählte Geschichte sehr niedlich. Aber ein bisschen zu religiös ist es mir vielleicht auch gewesen, da bin ich mir nicht so sicher. Ich mag einfach keine Engelchen in Geschichten. Daher gibt es von mir dafür 3,5 Sterne.

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzchen - Hans Christian Andersen: Wer kennt nicht diese traurig-schöne Geschichte von einem armen Mädchen an einem kalten Weihnachtsabend. Ich liebe die Geschichte so sehr, obwohl mir die Andersen'schen Märchen häufig zu düster und grausam sind. Dieses jedoch hat so einen schönen Ausgang am Ende. Von mir kann es dafür nur 5 Sterne geben.

Der heilige Abend - Adalbert Stifter: Diese Geschichte macht etwa 1/3 des ganzen Buches aus. Leider muss ich sagen, dass ich beim Lesen in der Badewanne nahezu eingeschlafen wäre. Die Geschichte ist sehr verwirrend, da sie thematisch mehrere große Sprünge macht. Am Ende geht es dann irgendwie um zwei Kinder, die sich am Heiligabend verlaufen. Mir hat die Geschichte leider nicht besonders zugesagt und ich war froh, als sie vorbei war. Hat meinen Geschmack nicht getroffen. 2,5 Sterne von mir dafür.

Eine Weihnachtsgeschichte - Selma Lagerlöf: Die zweite Geschichte der Autorin in diesem Band und sie hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte den Rahmen der Geschichte, aber auch die Handlung selbst und die Message hat mich überzeugt. Daher gibt es 5 Sterne für diese 5 Seiten.

Die Tagediebe (Eine Weihnachtsgeschichte) - Nikolai Leskow: Diese Geschichte ist ein bisschen ernüchternd, denn es geht darum, dass Menschen in Machtpositionen immer hochmütig werden. Auch wenn jemand sie an ihre Aufgabe der Nächstenliebe erinnert, schaufeln sie sich gleichsam ihr eigenes Grab. Und wenn sie dann verlieren, was sie so sehr geschätzt haben, dann will ihnen wohl keiner mehr helfen. Die Geschichte bekommt von mir 4 Sterne, wenn sie auch nicht gerade weihnachtlich wohlig ist.

Der Tannenbaum - Hans Christian Andersen: Hach, noch so eine tieftraurige Geschichte. Der Baum war so zielstrebig, so erfolgssüchtig, so sehr in die Zukunft gewandt, dass er keine Zeit hatte glücklich zu sein. Dafür wird er natürlich vom Leben bestraft. Diese Märchen sind sehr grausam, aber auch schön. Von mir gibt es dafür 4,5 Sterne.

Der Christbaum der armen Kinder - Fedor M. Dostojewski: Auch diese Geschichte ist bittersüß, allerdings nicht ganz so traurig wie die von Hans Christian Andersen. Obwohl ähnliches geschieht, ist es doch nicht ganz so grausam zu lesen. Mir gefallen solche Geschichten, vor allem weil auch hier wieder in der Kürze die Würze liegt, daher 4,5 Sterne.

Weihnachtsabend - Guy de Maupassant: Diese Geschichte hatte ich dieses Jahr schon gelesen und ihr werdet davon auch noch erfahren. Sie war aber so schön, dass ich sie gleich nochmal gelesen habe. Mehr erfahrt ihr bald. :D

Wanjka - Anton Tschechow: Auch diese Geschichte ist eigentlich nur traurig, und auch am Ende werden wir nicht erlöst. Die Geschichte ist sehr kurz, eigentlich geht es vor allem um einen Brief eines Waisenkindes an seinen Großvater. Es ist wirklich herzzerreißend, wenn man sich in diese Geschichte hineinversetzt. Von mir gibt es nochmal 4,5 Sterne.

Das Sternenkind - Oscar Wilde: Nochmals wenden wir uns dem Hochmut zu und schauen uns an, wie das Leben einem mitspielen kann. Ich fand die Geschichte wirklich schön, auch wenn ich sie ein bisschen kannte. Zwischendrin hat sie einige Längen, aber sie passt einfach gut als Märchen. So richtig weihnachtlich geht es dabei aber nicht zu. Daher gibt es von mir 4 Sterne.

Die Flucht nach Ägypten (Eine Weihnachtslegende) - Felix Timmermans: Diese Geschichte hat mir gut gefallen. Irgendwie mag ich diese christlichen Erzählungen grad total, obwohl ich selbst ja nicht gläubig bin. Ich denke aber, dass man dennoch aus diesen Nacherzählungen und vielleicht auch aus dem Original viel über Mitgefühl und Nächstenliebe lernen kann. Mythen gefallen mir sowieso total gut und unter diesem Gesichtspunkt bekommt die Geschichte 4,5 Sterne von mir. Ich hätte gern noch etwas mehr Esel gehabt. :D

Weihnacht mit zwei Kindergeschichten - Hermann Hesse: Naja, der Hesse hat mich ja schön öfter begeistert und auch mit dieser Geschichte liegt es direkt in meinem Beutebereich. Sie ist unendlich niedlich und dennoch eher hochtrabend geschrieben und man hat das Gefühl, es ist weniger eine Geschichte und mehr die direkte Erzählung des Autors, der gerade irgendwo im Schaukelstuhl sitzt und laut denkt. Ich fühle mich da sehr angesprochen. Daher gibt es 5 Sterne von mir.

[Ein Glockenschlag] - Wilheim Raabe: Eine sehr kurze, sehr prägnante Beschreibung des Weihnachtsabend. Viele Fragen bleiben offen, aber der Schreibstil ist wunderschön. 4 Sterne.

Unter dem Tannenbaum - Theodor Storm: Was wäre Weihnachten ohne Theodor Storm? Jedes Jahr rezitieren wir sein Gedicht, aber die Geschichte dazu kannte ich tatsächlich bisher noch nicht. Sie hat mir aber sehr gut gefallen, wenn die beiden Teile auch etwas unzusammenhängend daherkommen. Auch gibt es gen Ende ein paar Längen. Dennoch ist dies ein Teil Weihnachtsgeschichte, um die ich zumindest nicht umhinkomme. 4,5 Sterne dafür.

Insgesamt war dies das schönste Buch, was ich bisher zur Weihnachtszeit gelesen habe. Die Sammlung hat mir, abgesehen von der unsäglich langen Geschichte gleich zu Anfang, sehr gut gefallen und sehr zugesagt. Wenn ihr also eine Sammlung mit eher klassischen Weihnachtsgeschichten sucht, dann habt ihr sie hier gefunden.

Bis bald,
Eure Kitty Retro




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