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Freitag, 20. Mai 2016

[Filmkritik] Legend

Hallo meine Gangsterfilmfreunde,

wir waren gestern endlich mal wieder im Kino. Lang ist es her, denn wir stecken mitten im Umzug und anderen zeitraubenden Lebensphasen. Gestern kam aber Legend in Originalsprache und das konnten wir uns nicht entgehen lassen. Was habe ich mich auf die Perfomance von Tom Hardy gefreut...

Zur Handlung: In den 60er Jahren regieren zwei Brüder weite Teile Londons: die berüchtigten Kray-Brüder. Während Ronnie Kray völlig verrückt ist und auf Jungs steht, versucht sein ambitionierter Zwillingsbruder Reggie Kray ein Imperium aufzubauen. Beide gemeinsam haben in der Geschichte für viel Gewalt, Mord und Totschlag gesorgt.

Wir erfahren die Geschichte aus Sicht eines jungen Mädchens, welches sich in Reggie Kray verliebt und so in sein Leben hineingezogen wird. Dabei sehen wir die Eskalation dieses Gangster-Lebens. Doch wir haben auch eine einzigartige Perspektive auf dieses tödliche Duo.

Wir schauen zur Zeit nochmal die Serie Whitechapel, da mein Freund sie noch nicht kennt, und die zweite Staffel der Serie beschäftigt sich ebenfalls mit den Kray-Brüdern. Vorher hatte ich von diesen Gangstern noch nie gehört, so weiß ich aber ein paar Dinge über die Geschichte - und das war auch sehr hilfreich.

Was kann der auch sexy sein, wenn er will...
Den Film wollte ich unbedingt wegen Tom Hardy sehen, der schon in den Trailern einzigartig zeigt, wie verschieden er die beiden Zwillingsbrüder darstellt. Ich fand es verrückt, wie er zwei so verschiedene Charaktere auf einmal darstellen kann. Man glaubt nicht, dass das der gleiche Mann ist. Und da überzeugt der Film auf ganzer Länge. Wie man solch intensive Szenen quasi mit sich selbst spielen kann, wird mir ewig ein Rätsel bleiben.

Auch die anderen Schauspieler haben mir gut gefallen, aber jeder erblasst neben Tom Hardy in dieser Rolle. Vor allem die weibliche Hauptrolle, Emily Browning, hat mich beeindruckt, da sie auch viele verschiedene Aspekte einer zum Scheitern verurteilten Beziehung darstellen musste. Andere Schauspieler bleiben dagegen meist im Hintergrund.

Der Film ist sehr gewaltvoll. Natürlich geht es im kriminelle und sogar mafiöse Strukturen, da kommt man ohne Gewalt nicht aus. Doch teilweise habe diese sogar komische Natur. Es ist unglaublich, wie verrückt die beiden Krays eigentlich waren, und so kann man sich einiges Gekischer kaum ersparen. Andererseits wird der Film dann aber oft auch bitterernst und brutal. Leider hat mir hier einfach noch ein bisschen was gefehlt. Durch Whitechapel kennt man einige ihrer brutalen Morde, von denen sieht man im Film wenig. Daher fehlt etwas das Gespür dafür, wie gewaltbereit und gefährlich die Brüder waren. Stattdessen wird Ronnies Leben mit allen Abartigkeiten (seinerzeit) dargestellt und Reggies verzweifelter Versuch, eine normale Beziehung zu führen.

Ich bin nicht sicher, ob der Fokus des Films so gut gewählt ist. Es ist eine ganz spezifische Perspektive und ergänzt sich gut mit Whitechapel. Wer aber nur diesen Film sieht, versteht vielleicht einige Zusammenhänge nicht. Gerade die Mafia-Aspekte fand ich schwer zu verstehen und durchschauen. Wer sich also dafür interessiert, ist dann vielleicht enttäuscht. Aber allein für Tom Hardy lohnt sich der Film allemal.

Ich bin gespannt auf eure Meinung. Kanntet ihr die Krays bereits?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

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