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Sonntag, 13. Dezember 2015

[Gequatsche] Tribute von Panem rereaden?

Hallo meine Panem-Freunde,

derzeit lese ich die Bücher ein drittes Mal, denn bevor ich den letzten Film sehe, möchte ich noch einmal richtig eingestimmt sein. Dabei sind mir einige Dinge eingefallen, die ich heute ein bisschen zur Diskussion stellen wollte. Natürlich haben wir zu allen Bänden schon eine Rezension geschrieben, die ich euch jetzt erstmal hier verlinke. Da könnt ihr mehr zu meiner Meinung zu den Büchern lesen.
Und auch zu Filmen habe ich mich schon geäußert:
Im nächsten Abschnitt könnte es zu Spoilern kommen, also wenn ihr die Serie noch nicht kennt, dann lest vielleicht lieber die Rezensionen.

Den ersten Teil der Tribute von Panem hat mich wieder völlig überzeugt. Das Buch habe ich in 2 Tagen gelesen, genauso wie auch beim ersten Mal. Aus diesem Buch hatte ich aber auch am meisten vergessen. Vor allem sind mir viele Anspielungen aufgefallen, die schon anzeigen, was demnächst passieren könnte. Beispielsweise ist meine Lieblingsszene die von Peeta und Katniss auf dem Dach des Trainingscenters, in der Peeta sagt, er möchte als er selbst sterben und zeigen, dass das Kapitol ihn nicht verändert. Wenn man den dritten Teil kennt, ist das natürlich sehr perfide geschrieben.

Spannend fand ich aber auch einen Kommentar von Haymitch, der mir vorher noch nie bewusst aufgefallen war. In dem Moment, in dem alle gemeinsam Wiederholung des Einzugs der Tribute ins Kapitol sehen und das Bild auf Katniss und Peeta händchenhaltend fällt, da sagt Haymitch, es sei genau der richtige Grad an Rebellion, so in etwa. Und da keimte in meinem Kopf die Frage auf, wann zur Hölle beginnt eigentlich die Revolution. Sicher können wir uns in Band zwei sein, wenn Haymitch Katniss erklärt, dass es auf keinen Fall Distrikt 13 gibt. Und auch Plutarchs Uhr zeigt schon, wie weitreichend alles ist. Aber vorher? Ich fand den Gedanken total interessant und habe mich wirklich gewundert, wann eben eigentlich alles angefangen hat. 

Damit sind wir dann auch im Buch zwei. Dort behauptet Plutarch ja am Ende, dass er bei dem Ball, auf dem er Katniss seine Uhr zeigt, keine Ahnung hatte, dass sie wieder in die Arena müsse. Aber kann man denn so eine Revolution innerhalb von wenigen Tagen organisieren? Ich kann mir das nicht vorstellen. Darum würde ich euch gern Fragen, ab welchen Punkt gibt es wohl die Verschwörung? 

Buch zwei habe ich ebenfalls wieder innerhalb weniger Tage gelesen, was bei mir sehr selten passiert. Allerdings finde ich hier den ersten Teil eher belastend. Es geht ja dann wieder viel um Distrikt 12 und vor allem auch Gale, den ich ja gar nicht mag. Seid ihr TeamPeeta oder TeamGale? ;) Ich finde es aber ziemlich anstrengend, weil ich weiß, wie viele tolle Charaktere in Buch zwei noch dazu kommen und wie schnell manche von ihnen wieder verschwinden. Darum bin ich im ersten Teil sehr ungeduldig. Wie ist das bei euch? Gefällt euch der Teil in Distrikt 12 gut oder könnt ihr es auch nicht erwarten, ins Kapitol zu kommen? Auch wenn man weiß, was passiert, ist das Buch aber immer noch spannend. Ich muss aber sagen, aus diesem Buch wusste ich eigentlich noch alles, weil auch der Film einfach so gut war. 

Die Arena finde ich im zweiten Buch auch viel spannender. Und mir persönlich gefällt es einfach, dass man hier eher soziale Dynamiken sieht, dass sich verschiedene Tribute, die sich teilweise nicht mögen, für Katniss zusammentun. Das Finale hat mich dann ehrlich diesmal gar nicht so berührt wie erwartet. Eigentlich hat das immer mein Herz gebrochen, aber diesmal irgendwie gar nicht. Vielleicht kommt das dann, wenn ich die Filme nochmal anschaue. :D 

Das dritte Buch steht nun noch aus, der werde ich bis Mittwoch dann lesen, damit wir ins Kino gehen können. (Bei uns läuft der Film erst so spät an...) Und nächsten Freitag kann ich euch dann hoffentlich vom Rest erzählen.

Wie seht ihr das, lest ihr manchmal Bücher nochmal? Bei mir passiert das wirklich selten, aber gerade diese Bände sind immer so schnell weggelesen, dass ich da kaum Hemmungen habe. Bei Harry Potter oder Herr der Ringe habe ich zwar oft das Verlangen, aber es würde mir einfach zu lang dauern. Dafür gibt es zu viele neue tolle Bücher. Da greife ich dann lieber auf die Filme zurück. Aber Hunger Games, das werde ich sicherlich noch öfter lesen, und es ist jedes Mal wieder spannend, ergreifend und einfach nur toll.

So, lasst mir fleißig Kommentare da, vor allem zum Revolutionsthema, denn das interessiert mich wirklich. :D

Bis bald,
Eure Kitty Retro


Edit: Ich habe jetzt auch den letzten Band noch geschafft. Heute Abend werden wir endlich den Film sehen. Der letzte Band ist inzwischen in meinem Ansehen sehr gestiegen. Ich weiß, als ich ihn das erste Mal gesehen habe, fand ich ihn nicht so toll wie den Rest, und vom Ende war ich richtig geschockt. Inzwischen mag ich den letzten Band aber so sehr wie den zweiten. Ich finde, dass es das bestmögliche Ende ist. Außerdem weiß ich es zu schätzen, dass es sich die Autorin nicht so einfach gemacht hat wie andere Jugendbuchautoren. So ist das Ende eben doch ziemlich realistisch.

Es sterben hier zwar viele Charaktere, aber anders als in Harry Potter erscheint es sinnvoll. In Harry Potter hatte ich zum Beispiel immer das Gefühl, als müsste das jetzt sein, weil es ja ein schlimmer Krieg ist und bis zu dem Zeitpunkt kaum jemand gestorben war. Darum wurde dann am Ende mehr oder weniger eine Liste angehangen, die Tode spielen aber keinerlei Rolle. Das ist bei Mockingjay definitiv nicht so.

Außerdem weiß ich inzwischen, dass wir in einer Welt leben, in der die Geschehnisse nicht unbedingt Fiktion sind. Dieses Jahr hat die USA beispielsweise ein Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen bombardiert, weil jemand behauptete, dass Terroristen auf dem Gelände wären. Einerseits erinnert das natürlich an die Geschehnisse in Distrikt 8, andererseits aber auch an die Endszene vor dem Palast, da ja auch Ärzte und Sanitäter aus "unseren" Regionen als Kollateralschaden akzeptiert wurden. Und so zeigt sich, dass wir in einer ähnlich grausamen Welt leben wie Katniss.

Sicherlich gibt es bei uns keine Hungerspiele, aber spätestens die erschreckenden Kommentare zum Bild des ertrunkenen Flüchtlingskindes sollten uns zeigen, dass Suzanne Collins die Fantasie nicht unbedingt durchgegangen ist. Wenn wir nicht aufpassen, kann die Menschheit noch wesentlich tiefer sinken als bisher. Und darüber sollten wir uns im Klaren sein. Daher berührt mich der letzte Band immer mehr. Weil es eben doch eine Welt ist, die irgendwann so sein könnte. Hungerspiele im TV, die Dekandenz des römischen Reiches trifft die Technologien unserer Zeit? So verrückt finde ich das nicht.

Es tut mir leid, dass sich der Post jetzt in eine Art politisches Statement verwandelt hat. Das gehört meiner Meinung nach nicht auf diesen Blog. Andererseits kann ich nicht über das Buch sprechen, ohne das alles zu erwähnen. Ich hoffe, ich habe niemanden vor den Kopf gestoßen, sondern vielleicht ein bisschen zum Nachdenken angeregt. 

Daher möchte ich hier auch noch einmal Plutarch zitieren, der den Nagel ziemlich gut auf den Kopf trifft: "Wir sind wankelmütige, dumme Wesen mit schwacher Erinnerung und einem großen Drang zur Selbstzerstörung"  

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