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Freitag, 27. Februar 2015

[Filmkritik] Magic in the Moonlight

Hallo meine Freitagsfilmfreunde,

heute möchte ich euch einen sehr niedlichen aktuellen Film vorstellen. Ich fand die Trailer schon wirklich schön und hatte richtig Lust, mir den Film mal anzusehen. Wenn ihr Themen wie Wahrsagen, Zauberei, 20er Jahre und Liebe interessant findet, dann schaut euch doch die Trailer mal an. Vielleicht bezaubert euch der Film auch.

Zur Handlung: Stanley, ein berühmter Zauberkünstler und regelmäßiger Entdecker von Fake-Wahrsagerinnen, wird in den 1920er Jahren von einem alten Freund nach Frankreich eingeladen. Bei einer reichen Familie lebt die Amerikanerin Sophie, die vorgibt, mit der Geisterwelt in Kontakt treten zu können. Stanley fühlt sich herausgefordert, da es seinem Freund nicht gelungen war, Sophie zu enttarnen.

Als sich die beiden schließlich treffen, ist Stanley dann doch beeindruckt. Immer wieder weiß Sophie Dinge, die sie gar nicht wissen kann. Auch eine alte Geschichte seiner Tante Vanessa kann sie aus einer Halskette ablesen. Doch das bedeutet, dass es tatsächlich mehr gibt, als Stanley immer glauben konnte. Dass seine rationale Weltsicht nicht stimmt. Ist er bereit, sich das einzugestehen?

Dieser Film thematisiert vor allem Stanley als einen Mann mit klaren Prinzipien, der an eine feste Ordnung der Welt glaubt, die wissenschaflich durchdrungen werden kann. Er selbst verkauft Illusionen und dennoch hat er ein sehr schlechtes Bild von Menschen, die diese glauben. Und genauso schlecht denkt er von Menschen, die von jenen Menschen wiederum leben, also den falschen Wahrsagerinnen.

Im Gegenüber steht Sophie als junges und lebensfrohes Mädchen. Sie versucht Stanley zu zeigen, dass das Leben viel mehr bietet als seinen Pessimismus, und sie hat damit vorübergehend Erfolg. Doch nebenbei entstehen zwischen beiden auch Gefühle. Allerdings ist der Film nicht wirklich kitschig und auch nicht wirklich romantisch. Stattdessen steht Stanley sich selbst immer wieder wunderbar im Weg und hat den Charme einer Typhusepidemie, wie ihm am Anfang des Films auch mal gesagt wird.

Die Charaktere sind eher skuril. Es fällt vermutlich schwer, sich 1 zu 1 mit ihnen zu identifizieren, weil sie stark überspitzt sind. Auch ist es keine Liebesgeschichte, bei der man wirklich mitfühlen kann. Die Liebe zwischen den beiden bleibt recht abstrakt und drückt sich nicht so richtig in Handlungen aus. Es ist also kein Film zum Mitweinen und -lachen. Stattdessen eher eine Art Schmunzeln, zumindest für mich. :D

Ganz besonders liebe ich die Tante Vanessa. Die Rolle ist einfach nur toll, ich mag ihren Witz und ihre Lebensgeschichte. Sie ist für Stanley eine Art Mutterfigur. Allerdings ist auch sie sehr besonders und irgendwie ein wenig skuril. Ich hätte auf jeden Fall gern eine solche Tante. Die anderen Figuren bleiben dann eher farblos und sind nur Hintergrundrauschen. Der Verehrer von Sophie ist dabei besonders peinlich und seltsam. 


Ein Wort noch zum Setting: Ich liebe ja die 20er Jahre. Die Aufmachung und die Musik des Filmes sind dazu sehr passend. Auch die Kleidung ist natürlich in dem Stil. Das allein macht einen Film schon toll für mich. Allerdings geht es hier nicht ganz so wild und glamorös zu wie bei dem Großen Gatsby. Dennoch ist es sehr schön anzusehen, wenn ihr diese Zeit auch so mögt wie ich.

Alles in allem ist der Film sehr niedlich. Er ist nicht zu kitschig, aber auch nicht zum Mitfiebern. Die Figuren sind interessant aber nicht zum Einfühlen geeignet. Wichtig sind vor allem die beiden Hauptdarsteller, die beide ihre Sache gut machen, auch wenn ich die Chemie zwischen ihnen nicht unbedingt fühlen konnte. Der Film lebt vor allem von Dialogen, die teilweise einfach göttlich sind. Über so viele böse Sprüche musste ich lachen. Stanley ist so vollkommen kühl und ignoriert jede Art von sozialer Intelligenz, die er haben könnte. Er sagt einfach, was er denkt, und das meist noch so, dass es fies wirkt. Ich habe die englische Variante angeschaut, die sehr gut zu verstehen und voller toller Zitate ist.

Wenn das alles interessant klingt, dann schaut euch den Film mal an. Erwartet nicht zu viel, dann ist er sehr niedlich. Allerdings kann ich auch sehen, dass es kein Megahit wird, der jedem gefällt. Habt ihr den Film gesehen? Was denkt ihr?

Bis bald,
Eure Kitty Retro

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