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Mittwoch, 17. September 2014

Die kleine Souvenirverkäuferin

Hallo meine Lieblingsleser,

heute widmen wir uns der kleinen Souvenirverkäuferin, einem Roman über die Liebe in Vietnam. Dieses Buch ist für mich eher ungewöhnlich, weil ich ja kein so großer Kitschliebhaber bin. Allerdings ist es auch garantiert kein Kitsch, und ich kann euch hoffentlich dieses Buch jetzt ein bisschen näher bringen und ans Herz legen.

Die Fakten:
  • Autor: François Lelord
  • Titel: Die kleine Souvenirverkäuferin (Original: La Petite Marchande de Souvenirs)
  • Übersetzung: Ralf Pannowitsch
  • Verlag: Piper Verlag
  • Erschienen: 2013
  • Seiten: 319
  • Preis: 9,99 Euro

Zur Handlung: Julien ist ein junger Arzt in Vietnam. Er hatte gerade seinen Job verloren, weil er sich weigerte, seine Forschungsergebnisse an die Interessen der Pharmaindustrie anzupassen. Deswegen hat er sich in dieses fremde Land aufgemacht, um dort als Botschaftsarzt zu arbeiten. Bald jedoch wird er mit einem neuen und gefährlichen Virus aus den Bergen konfrontiert. Gemeinsam mit seiner Kollegin Clea, einer britischen Ärztin, macht er sich eher halblegal auf, um den Ursprung zu finden.

Clea ist jedoch nicht nur seine Kollegin, die beiden waren auch eine Weile zusammen. Während Clea noch immer Gefühle für Julien hat, kann er jedoch nur an die vietnamesische Souvenirverkäuferin denken, die so anders ist als all die anderen. Und er weiß doch, dass er mit ihr nie zusammen sein könnte...

Dieses Buch präsentiert uns also zwei größere Handlungsstränge, die an vielen Stellen miteinander verbunden sind. Einerseits geht es um das Virus, dass sehr gefährlich und tödlich ist, andererseits um die Liebe, die Julien irgendwie so schwer fällt. Die Verbindungen beider Themen sind wunderschön miteinander verarbeitet, sodass eine abgerundete Geschichte entsteht. Es ist auch nicht so, dass ein Teil den anderen zu sehr überlagert, sie ergänzen sich einfach perfekt.

Lelords Schreibstil überzeugt auch in diesem Buch. Er ist zwar gänzlich anders als in Hectors Reise, aber der französische Charme bleibt irgendwie auch hier in der deutschen Übersetzung weitesgehend erhalten. Es ist einfach eine pure Freude, dieses Buch zu lesen. Und obwohl es thematisch sehr anders ist als meine anderen Bücher, hat es mich doch gleich gefesselt und in seinen Bann gezogen. Allgemein lassen sich die Bücher von Lelord scheinbar sehr schnell und fließend lesen. Die Spannung bleibt meiner Meinung nach durchweg erhalten.

Bei diesem Buch war ich auch wieder sehr angetan davon, wie sich die Geschichte entwickelt. Vieles habe ich so nicht kommen sehen, gelegentlich waren kleine Sprünge eingebaut. Die Sichtweise wechselt hier gelegentlich auch zu anderen Figuren, aber Julien steht immer im Vordergrund. Das fand ich sehr angenehm. Man erfährt von allen Figuren in etwa, was mit ihnen geschieht, aber man hat einen Fokus auf dem Hauptcharakter.

Das Ende war für mich sehr unvorhersehbar und ich weiß noch nicht, was ich darüber genau denke. Ich habe mir die letzten 100 Seiten viele Gedanken gemacht, was ein befriedigenes Ende sei, aber natürlich habe ich es dabei nicht erraten. Es ist definitiv schwierig, diese Geschichte "gut" abzuschließen, aber ich denke, es ist Lelord gelungen, ein überraschendes aber glaubwürdiges Ende zu finden.

Alles in allem hat mich auch dieses Buch überzeugt. Wer sich für fremde und ferne Kulturen oder Arztgeschichte oder Liebesgeschichten begeistern kann, der sollte sich das Buch mal genauer anschauen. Ich kann es nur empfehlen. Außerdem kann man ein paar Dinge über Vietnam und seine Vergangeheit lernen.

Bis bald,

Eure Kitty Retro



Meine Bewertung:

- Dieses Buch ist Teil meiner ABC-Challenge und meiner SUB-Abbau-Challenge. -

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