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Mittwoch, 13. August 2014

After Life

Hallo meine Lieben,

heute kommen wir zu einem vermutlich eher unbekannten Buch, das mir persönlich aber wirklich gut gefallen hat. Es ist schon ein bisschen seltsam, da keiner weiß, wie es eigentlich in mein Regal gekommen ist. Allerdings lese ich alles, wenn es dann einmal da ist. Heute will ich euch en detail berichten, wie es mir mit After Life gegangen ist.

Die Fakten:
  • Titel: After Life
  • Autor: Rhian Ellis
  • Erschienen: 2000
  • Verlag: A Book Lust Rediscovery
  • Seiten: 287
  • Preis: 11,10 Euro

Zur Handlung: Eines Morgens bricht Naomi mit ihrem Boot auf, um eine Leiche zu begraben: Peter. Wir wissen nicht, warum, wie oder überhaupt irgendwas, nur dass sie es tut und wie sie sich dabei fühlt. 10 Jahre später führt Naomi ein für ihre Verhältnisse normales Leben. Sie ist ein Medium, sie spricht mit Geistern. Außerdem arbeitet sie in der örtlichen Bibliothek von Train Line, einem Ort extra für Spiritualisten, und als Babysitter. Doch dann werden plötzlich Knochen am See gefunden und ihre Vergangenheit droht sie einzuholen.

Während des Buches erfahren wir mehr über die Beziehung von Naomi und Peter, den Grund, warum er tot ist. Außerdem steht die Frage im Raum, ob nach so langer Zeit tatsächlich noch jemand an Peter denkt. Werden sie herausfinden, wer er war und wer ihn getötet hat? Naomis Leben gerät außer Kontrolle.

Dieses Buch ist definitiv anders, und damit will ich auch gleich warnen. Es ist sehr langsam, wenig Dialoge. Es geht viel um Naomies Gefühle und Handlungen. Sie lebt recht zurückgezogen und hat kaum Freunde. Naomi ist sicherlich nicht der beste Charakter, mit dem jeder gleich mitfühlen kann. Allerdings liebe ich genau solche Geschichten. Naomi ist nicht 0815 und das gibt dem Buch schon einen ganz bestimmten Reiz. Ich mochte sie irgendwie gern und sie hat mich an meine amerikanische Freundin erinnert.

Ich mochte außerdem das Setting der Geschichte. Ich kenne mich wirklich nicht mit dieser Medium-Sache aus, aber es war erfrischend, aus einer solchen Perspektive heraus zu lesen. Naomi weiß selbst nicht, ob sie ein echtes Medium oder eine Betrügerin ist. Das gibt dem Ganzen noch mehr Flair. Die erzeugte Stimmung in Train Line mochte ich. Im Winter ist kaum mehr jemand dort, denn es wird kalt und ungemütlich. Train Line ist eher ein Touristensommerort.

Erstaunlicherweise konnte mich auch das Ende überzeugen. Beim Epilog hatte ich gemischte Gefühle, aber ansonsten war das Ende wirklich gut. Es war auch sehr wenig vorhersehbar, wie ich finde, und ich hatte das ganze Buch hindurch das Gefühl, dass ich nicht weiß, was da genau kommen wird. Die Informationen werden langsam eingestreut, sodass sich durchgängig Spannung hält. Am Anfang weiß man kaum etwas über Peter, am Ende versteht man dann jedoch alles. Es fällt dann auch nicht schwer, Mitleid mit Naomi zu haben, weil es eben alles so gekommen ist.

Dennoch finde ich, dass Naomi keineswegs ein schwacher Charakter ist. Sie ist etwas träge, doch sie kämpft sich durch ein Leben, dessen Sinn sie vielleicht nicht ganz versteht. Sie ist eher einsam, zurückgezogen, ein bisschen melancholisch. In der Zeit, die wir sie begleiten, gerät ihr ganzes Leben aus den Fugen. Ich konnte wirklich gut mit ihr mitfühlen.

Alles in allem ist dieses Buch nicht für die breite Masse. Wer sich für die Themen interessiert, die ich angesprochen habe, kann es sich ruhig mal anschauen. Ich glaube, es handelt sich hier um ein gutes Buch für den Herbst. Die Stimmung, die Gefühle, aber auch die Zeit, die man sich nimmt, um alle Geheimnisse aufzudecken, passen da sehr gut. Ich hoffe, der eine oder andere schaut sich dieses Buch mal an, es ist wirklich eine Entdeckung. Auch mit dem Englisch bin ich gut klargekommen. 

Bis bald,

Eure Kitty Retro

Meine Bewertung:



- Dieses Buch ist Buchstabe A meiner ABC-Challenge-Teilnahme. -

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