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Freitag, 9. Mai 2014

[Filmkritik] The Help

Hallo liebe Freitagsfilmfreunde,

von dem Moment an, als ich den Trailer zu diesem Film sah, wollte ich ihn anschauen. Inzwischen habe ich ihn etwa ein Jahr im DVD-Regal stehen gehabt, und endlich war es soweit: Nachdem ich das Buch gelesen hatte, wollte ich auch den Film schauen. Und gleich erfahrt ihr, wie ich ihn fand.

Zur Handlung: Der Film wird vollständig aus der Sicht des schwarzen Hausmädchens Aibileen erzählt. Dieses arbeitet für eine weiße Familie und versorgt vor allem die kleine Tochter Mae Mobley. Dabei lernt sie eine Freundin ihrer Chefin kennen, Skeeter, die ein Buch aus der Sicht der schwarzen Hausmädchen schreiben will. Da dies der blanke Wahnsinn ist, lehnt Aibileen ab, doch bald schon ereignen sich Dinge, die sie umstimmen.


Letztenendes geht es um eine Welt, die wir nicht mehr können. Faktisch gibt es keine Sklaverei mehr, doch die Klassentrennung wird im Mississippi der 60er Jahre nach wie vor groß geschrieben. Die Schwarzen bekommen ihre eigenen Toiletten, dürfen im Bus nur hinten sitzen, und müssen bei vielen öffentlichen Gebäuden gesonderte Eingänge benutzen. In dieser Welt nun schließen sich drei völlig verschiedene Frauen zusammen, um etwas zu ändern.


Die Thematik an sich hat bei mir gleich Gänsehaut ausgelöst. Außerdem habe ich das Buch, wie ihr hoffentlich hier schon nachgelesen habt, sehr geliebt. Natürlich musste ich den Film dann auch gleich anschauen, denn schon nach wenigen Tagen habe ich die Charaktere aus dem Buch so sehr vermisst. Diese sind im Film wirklich gut umgesetzt. Vor allem die schwarzen Frauen spielen genau das, was man beim Lesen vor dem geistigen Auge sieht. Bei der weißen Besetzung hätte ich mir ein bisschen weniger Hollywood gewünscht. Elizabeth ist meiner Meinung nach großartig getroffen, Hilly ist göttlich gespielt, hätte aber gern etwas korpulenter sein dürfen. Skeeter ist ebenfalls gut gespielt, aber in meinem Kopf wird sie immer eher aussehen wie Jordan Baker in The Great Gatsby... Zuletzt ist auch Celia Foote richtig toll getroffen.


Natürlich kann der Film an vielen Stellen nicht das wahre Gefühl und die wahre Tiefe der Handlung nicht widerspiegeln. Dennoch habe ich an manchen Stellen noch mehr gefühlt als beim Buch, weil es doch anders wirkt, wenn man Dinge sieht. Ich denke, beides zusammen ergibt eine schöne Kombination. Ansonsten kann der Film vielleicht ein bisschen platt wirken, das weiß ich nicht. Allerdings muss man sagen, dass der Film nicht zu viel hinzuerfindet, um die Handlung krasser darzustellen. Und einige Nebenhandlungen wurden auch vereinfacht und eingekürzt, um nicht zu sehr vom Hauptstrang abzulenken, was ich ganz angenehm fand.

Die Atmosphäre im Film hat mir auch sehr gut gefallen. Musik und Kostüme haben sehr gut zusammengewirkt. Auch die Unterschiede zwischen den Vierteln der Weißen und der Schwarzen waren genau so umgesetzt, wie ich sie mir beim Lesen vorgestellt hatte. Ich persönlich bin ja ein großer Fan dieser Zeit, speziell wegen Musik und Kleidung und Makeup, und habe das deswegen auch sehr genossen.


Alles in allem stellt der Film das Buch gut dar. Wer sich also nicht sicher ist, ob ihn die Thematik interessiert, wer einfach nicht gern liest, oder wer vielleicht das Buch schon gelesen hat, kann sich den Film getrost anschauen. Ich fand ihn unterhaltsam und dennoch nah genug am Buch. Die Kontraste zwischen Weißen und Schwarzen sind eindrucksvoll dargestellt, den Figuren wird mit teils grandioser schauspielerischer Leistung Leben eingehaucht und auch die Filmmusik fand ich sehr passend. Rundum ein schöner Film und durchaus eine Empfehlung.

Bis bald,

Eure Kitty Retro



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