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Sonntag, 4. Mai 2014

Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao

Hallo ihr Lieben,

wie ich ja schon in der Ankündigung berichtet habe, weiß ich leider nicht mehr, bei welcher tollen Person ich dieses Buch gewonnen habe. :D Dennoch habe ich mich wahnsinnig darüber gefreut und hatte nun richtig Lust, es zu lesen. Bevor ich euch aber zu viel davon erzähle, kommen erstmal die Fakten:
  • Autor: Junot Díaz
  • Titel: Das kurze wundersame Leben des Oscar Wao (Original: The Brief Wonderous Life of Oscar Wao)
  • Übersetzung: Eva Kemper
  • Erschienen: 2010
  • Verlag: S. Fischer Verlag
  • Seiten: 370
  • Preis: 9,95 Euro
Zur Handlung: Tja, das ist hier mal wieder so eine Sache. Natürlich geht es irgendwie um Oscar, um sein Leben. Er ist der klassische Loser, ein hoffnungsloser Nerd, der sich in jedes hübsche Mädchen verliebt, aber eben nur eine abbekommt. Dafür schreibt er Bücher, liest viel, liebt Comics und Computerspiele... naja, Klischee eben. Außerdem ist er fett. In seinen Collegejahren lernt er dann einen Jungen kennen, der auf seine Schwester steht und ihm deswegen helfen will, endlich Mädchen zu bekommen. Aber für einen Typen wie Oscar ist das eben gar nicht so leicht...

Nebenbei erzählt das Buch aber auch über fukú. Und da setzt die meiste Kritik sicherlich an, denn man erfährt viel mehr über die Familie und die Dominikanische Republik als über Oscars Leben. Dazu gleich mehr. Seine Familie wird von einem fukú (Fluch) heimgesucht und so geschehen in jeder Generation neue schreckliche Dinge, die oft mit dem Diktator Trujillo zu tun haben. Man erfährt dabei auch viel über die Geschichte dieses Landes, da ja doch recht weit von uns weg ist...

Nun zu meiner Meinung... Ich finde, dass die beiden Teile des Buches irgendwie nicht zusammenpassen. Ich fand beide sehr ansprechend, aber auf 370 haben sie nicht wirklich zueinander gefunden. Vielleicht mit noch mehr Seiten, oder einer strikteren Trennung... Ich weiß es nicht. Aber irgendwie wirkten die Kapitel so arg gespalten. Etwa 100 Seiten handeln beispielsweise allein von der Mutter von Oscar bevor dieser oder seine Schwester geboren war. Bei 370 Seiten ist das schon irgendwie eine Menge, finde ich. Und hier ist dann vielleicht der Titel auch wirklich irreführend.

Das fukú hält das Buch ein wenig zusammen, denn es handelt sich um einen Familienfluch, der alle Generationen betrifft. Es beginnt mit Oscars Abuelo (und wenn ihr nicht wisst, wer das ist, solltet ihr von diesem Buch Abstand nehmen), der sich mit Trujillo anlegte, um seine älteste Tochter zu schützen. Am Ende waren alle tot außer der jüngsten Tochter - Oscars Mutter. Diese jedoch muss ebenfalls schreckliches durchleiden, bis sie nach Amerika entkommt und dort ihre Familie gründet. Oscar wiederum scheint auch vom fukú verfolt, denn er hat ein echt blödes Leben... Das ist die Rahmenhandlung, so kann man sagen. Dennoch ist Oscars Geschichte in dem Buch nicht so bedeutend, dass der Titel gerechtfertigt ist.

Abgesehen davon hat mir das Buch sehr gefallen. Ich mochte den sehr lockeren, sehr.... wie nennt man das mal... ghettohaften Ausdruck von Díaz. Er schreibt aus der Sicht eines anderen Latino und so konnte man sich unglaublich in die ganze Sache einfühlen. Ich denke aber, wenn man da nicht offen ist, kann einem der Schreibstil auch echt auf den Keks gehen. Es wird eine Menge geflucht, sehr oft von Niggern geredet... ja, es hat eigentlich ganz den Anschein, als säße jemand vor einem und würde die Geschichte mündlich erzählen. Ich mochte das wirklich und fand es sehr erfrischend.

Alles in allem hält das Buch nicht, was es verspricht. Oscars Leben ist nicht wundersam und steht auch gar nicht im Vordergrund. Abgesehen davon ist das Buch eine nette Sache, wenn man sich für die DomRep interessiert. Außerdem sind die vielen Zitate und nerdischen Verweise einfach nur toll, vor allem wenn man ein großer Herr-der-Ringe-Fan ist wie ich. :D Der Schreibstil hat mir so gut gefallen, dass ich auf jeden Fall wieder etwas von Díaz lesen will. 

Ich hoffe, es war nicht zu verworren. :D Habt ihr schon von dem Buch gehört? Ich hab es bisher nur bei englischsprachigen Booktubern entdeckt. (Allerdings lade ich die Review auch nicht gleich hoch, vielleicht ändert sich das ja noch...)

Bis bald,

Eure Kitty Retro


Meine Bewertung:

- Dieses Buch ist Teil meiner Um-Die-Welt-Challenge. -

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