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Freitag, 18. Oktober 2013

[Filmkritik] Der Butler

Hallo alle zusammen,

die liebe Kitty und ich wollen uns demnächst mal wieder einen Film zusammen im Kino ansehen, er heißt "12 years a slave" und irgendwie scheint es im Moment die Zeit der historischen Filme über Sklaverei und gesellschaftliche Veränderungen zu sein. Denn "Der Butler", der seit kurzem im Kino läuft, handelt ebenfalls von dieser Thematik.

Er ist ein historisches Drama und geht knapp über zwei Stunden. Er erzählt nicht nur die Geschichte vom Leben eines schwarzen Mannes, sondern auch die Weltgeschichte, die während seiner Lebenszeit geschah.

Bei diesem Mann handelt es sich um Cecil Gaines. Er wächst als Sohn von Plantagensklaven auf, die ersten Szenen spielen 1926. Bis er ein junger Erwachsener ist, erlebt Cecil viel Unterdrückung und Leid. Schließlich beginnt er zu stehlen vor Hunger, wird jedoch erwischt und bekommt die Chance sein Können als Butler unter Beweis zu stellen. Ab 1952 arbeitet er schließlich als Butler im weißen Haus in Washington. Diese Zeit ist auch die Hauptzeit des Films. Cecil wird zu dieser Zeit von Forest Whitaker gespielt.
Er arbeitet bis 1986 als Butler im weißen Haus, er erlebt also viele Präsidenten und deren Umgehensweise mit der schwarzen Bevölkerung. Ihm wurde zwar eingetrichtert, nicht zuzuhören, etwas zu sagen oder gar in Diskussionen einzutreten, er soll schlicht bedienen, doch es kommt hin und wieder vor, dass er um Rat gefragt wird und dann auch seine Ansicht mitteilt.
Doch zu Hause, bei seiner Familie, wird er von seinen Söhnen beinahe schon verachtet. Einer seiner Söhne, Louis (David Oyelowo) arbeitet sogar massiv gegen die Regierung und damit gegen Cecils Arbeitgeber. Seine Frau (Oprah Winfrey) hält grundsätzlich zu ihm, doch schafft sie es nur schwer ihre Familie beisammen zu halten.
Cecil hat sich eigentlich nie wirklich ausgeschlossen gefühlt, doch umso älter er wird, umso klarer wird ihm, wie stark in den Menschen der Unterschied von schwarzen und weißen Menschen verankert ist. Egal auf welche "Seite" er sich schlägt, er kommt sich immer fremd und unverstanden vor.

Ehrlich? Ich liebe diesen Film, mal ganz davon abgesehen, dass ich historische Filme so oder so liebe. Aber dieser ist nah an der Wahrheit, ist durchzogen von echten Bildern, Fotos, Fernsehausstrahlungen, Kriegsverfilmung und so weiter. Er enthält viel viel Menschlichkeit und Liebe zum Detail.

Die tiefe Moral ist natürlich unüberschaubar und dennoch ist sie nicht zu aufdringlich. Besonders schön finde ich auch, dass das Generationsproblem, was es einfach immer gibt, gezeigt wird. Hier am Beispiel des Cecil, der als Junge gelitten hat und sich so glücklich schätzt als Butler, und dann sein Sohn, der in einer Welt aufgewachsen ist, wo zwar noch unterschieden wird, aber man doch sehr viel freier ist und er dadurch die absolute Freiheit anstrebt und nicht wie sein Vater einfach froh ist.

Empfehlen kann ich den Film dennoch nicht jedem. Die, die sich für Geschichte interessieren, für die Entwicklung der Skalverei bis hin zu heute, für ein Leben, wenn man gern Menschen bedient und für sie da ist, ohne dabei sich selbst zwingend zu verlieren. Er ist ein schwerer Film, aber dennoch für einen gemütlichen Abend geeignet. Trotzdem wird er wohl für die meisten nichts sein,

eure Blue Diamond.

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