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Sonntag, 31. März 2013

Faust I


 
Hallo ihr Osterhäschen,

ja heute ist es spät, aber besser spät als nie.

Ein besonders großes Werk habe ich mir für dieses Wochenende aufgehoben, da darin der Osterspaziergang enthalten ist. Diesen möchte ich euch an dieser Stelle auch reinkopieren, damit ihr auch wisst, wovon ich rede.

"Vor dem Tor
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!"
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)

Nun wisst ihr schonmal worüber ich euch heute eine kleine Zusammenfassung gebe, genau, über Faust und zwar den ersten Teil der Tragödie.


Fakten:
  • Autor: Johann Wolfgang von Goethe
  • 1808 erschienen
  • Drama
  • Studienkreis Edition
Nun kommen wir zu der Handlung von Faust I.
Zu allererst, wer ist eigentlich Faust? Er ist ein Wissenschaftler, der gern redet und neugierig ist. Am liebsten würde er die ganze Welt verstehen und zweifelt sehr oft an der Intelligenz der Menschen, da sie für ihn oft eher dümmlich erscheinen.
Sein Gegenspieler ist Mephisto, der Teufel. Ich kenn mich mit Religion im Detail nicht sonderlich gut aus, als kann ich leider nicht sagen, wie sich das ganze da tatsächlich verhält, in dieser Geschichte ist der Teufel jedoch eine Art Knecht Gottes und Teil seines Werkes.
Weiterhin sehr wichtig ist Gretchen, die ein idealistisches Frauenbild verkörpert. Sie wirkt zu Beginn eher kindlich, entwickelt sich jedoch weiter und wird zu einer Art Gegnerin von Mephisto, da Faust nicht länger nur von ihm, sondern mehr und mehr von ihr abhängig wird.

In der Tragödie erster Teil verhält es sich nun so, das Faust versucht den Sinn des Lebens zu erfahren. Dabei beschwört er sogar Geister herauf, doch nichts kann ihn zufriedenstellen. Er versucht sich selbst zu töten, doch wird er vom Glocklaut am Ostertag aufgeschreckt. Am nächsten Tag versucht er es mit Ablenkung und einem Spaziergang, wobei er auf einen schwarzen Pudel trifft, der eigentlich Mephisto ist. Mephisto widerum hat mit Gott eine Wette am laufen, dass es ihm gelinge Faust auf die böse Seite zu ziehen. Faust, der von alle dem nichts weiß, lässt sich auf Mephisto ein und will ihm seine Seele überlassen, wenn er Lebensglück erlange.
Mephisto versucht es zuerst mit einem Trinkgelage, bei dem man alles vergisst und sich einfach fallen lässt, das Leben genießt. Dann geht er mit Faust zu einer Hexe, die ihm einen Verjüngungstrank braut. Doch beides hat nicht die gewünschte Wirkung.
Nun begegnet Faust Gretchen und ist mehr als verzückt. Er will das Mephisto sie zu seiner Geliebten werden lässt. Es entwickelt sich ein schwieriges Konstrukt von Intrigen und schließlich kommen sich Gretchen und Faust im Gartenhäuschen näher, denn sie küssen sich. Dieser Kuss löst in Faust eine Art Erleuchtung aus, denn er wird sich mehr und mehr bewusst, wie abhängig er von Mephisto ist. Dieser widerum stachelt Faust an, mit Gretchen weiter zugehen. Faust will eine ungestörte Nacht mit ihr, in der ihre Mutter wegen eines verabreichten Schlafmittels stirbt. Gretchen ist außer sich vor Schuldgefühlen und sucht Hilfe bei ihrem Bruder Valentin. Dieser will sich auch wegen der verlorenen Unschuld Gretchens, an Faust rächen. Doch mit Mephistos Hilfe ersticht Faust Valentin. Die beiden fliehen und Gretchen geht in die Kirche, wo sie feststellt, dass sie schwanger ist. Während sich Faust einen Bunten auf dem Brocken macht, bringt Gretchen in ihrer Verzweiflung das Baby um und wird selbst zum Tode verurteilt. Faust will Gretchen davor bewahren und versucht sie aus dem Kerker zu befreien. Gretchen jedoch möchte nicht mit, sie möchte für ihre Taten büsen und wendet sich Gott zu. Faust muss einsehen, dass er keine Chance hat und fließt zusammen mit Mephisto.

An dieser Stelle endet der erste Teil der Tragödie.
Er zeigt die Unzufriedenheit und der ständige Drang nach mehr Wissen, Erkenntnis und Glück im Leben. Die Gier alles zu bekommen, was man will steht im Mittelpunkt. Eine Balance wird völlig missachtet. Doch wo Vernunft nicht siegt, bleibt immer jemand auf der Strecke, der selbst wohl ein besserer Mensch war, als der unerbittliche.

Empfehlen kann ich dieses Buch nur denen, die Goethe und seine Art zu schreiben mögen. Ich denke Faust ist eher schwere Kost und macht nicht immer Spaß beim Lesen, doch sind die Themen aus dem Leben gegriffen und so, findet man immer wieder zurück und liest weiter.

Wichtige Punkte in der Schule sind der Osterspaziergang, die Gretchenfrage und der Pudels Kern, ja hier stammt diese Redewendung her.

Ich wünsche euch noch einen schönen letzten Osterfeiertag,

eure Blue Diamond.

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